Mittwoch, 9. Januar 2013

Die Hitparade des "What the Fuck?"

Das die FPÖ ein bisschen anders ist, mag Betrachtern der österreichischen Innenpolitik bereits aufgefallen sein. Eines der beliebtesten Spielzeuge der Freiheitlichen ist das OTS-Service der APA, das sie tagtäglich mit ihrem wahnwitzigen Aussendungen überfluten - 41 sind es alleine schon 2013 aus dem freiheitlichen Parlamentsklub. Die Hitparades des "What the Fuck?" gibts hier:

So wettert der freiheitliche EU-Abgeordnete Mölzer gegen Wassersparmaßnahmen der Europäischen
Union: "FPÖ-Mölzer: EU-Kommission will Bürger paternalistischem Obrigkeitsstaat unterwerfen". Weil die EU-Kommision alte, wasserverschwendene Duschköpfe verbieten will, textet er:
Zudem meinte der freiheitliche Europaabgeordnete, das beabsichtigte Verbot alter Duschköpfe bestätige auch eindrucksvoll den in Brüssel herrschenden zentralistischen Geist. "Maßnahmen zum Wassersparen könnten auch von den Mitgliedstaaten beschlossen werden. Aber das will die EU-Zentrale nicht, statt dessen setzt sie auf eine Art Planwirtschaft, weil offenbar nur sie weiß, was richtig und gut ist", schloss Mölzer.
Dank einer OTS weiß man jetzt auch, das es eine freiheitliche Frauensprecherin gibt. Und nein, es ist nicht Barbara Rosenkranz. Auch eine Folge von FPÖ-TV ist den Effen eine OTS wert:
Am 24. November haben linksextreme Aktivisten einen Protestmarsch angezettelt, der einige wenige Asylwerber von Traiskirchen nach Wien führte. Dort wurden sie mit ihren Unterstützern - die zum Teil extra aus Deutschland angereist waren - in einem Zeltlager vor der Wiener Votivkirche sesshaft.
Auf ein ganz besonderes Schmankerl lässt der Titel "SPÖ-Geheimpapier: Auch Haustiere werden zu Heer eingezogen" hoffen.

Hauptsächlich beschränkt sich der Inhalt der Meldungen aber auf das, was die FPÖ am besten kann: menschenverachtende Hetze und Rasissmus. So schreibt der Wiener Gemeinderat und Vorsitzender der FPÖ Brigittenau, Haslinger:
Der konkrete Fall zeigt deutlich, dass die türkischstämmige Bezirksbevölkerung, die zu einem Gutteil aus demselben Gebiet in Anatolien kommt, eine in sich geschlossene Gemeinschaft ist. Zusammengehalten wird nicht nur beim Sozialmissbrauch, sondern auch wenn es um schwere Verbrechen geht.
Diese OTS brachte ihm eine Anzeige wegen Verhetzung ein, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Wie Haslinger auf Kritik reagiert? So:
Wenn die Darbringung von Fakten oder empirischen Erkenntnissen als Verhetzung im Sinne des Strafrechts gewertet würde, dann befänden wir uns in einer Diktatur mit Zensur und Sprechverboten. "Auch wenn es den Gutmenschen, die Zuwanderer und Asylwerber für ihre ideologischen Phantasien missbrauchen und sich mit ihren Vereinen am Steuergeld vergreifen, nicht passt, werden die Mandatare der FPÖ die Dinge darstellen, wie sie sind", verspricht Brigittenaus FPÖ-Obmann LAbg. Gerhard Haslinger.
Als besonderer Überzeugungstäter tut sich der FP-Gemeinderat Johann Gudenus hervor. In insgesamt sechs Aussendungen (hier, hier, hier, hier, hier und hier) fordert er Zwangsernährung, Schubhaft und dergleichen. Das kann sich die Nationalratsabgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein nicht gefallen lassen und zieht nach:
"Döner macht also nicht schöner sondern dicker", bringt es Belakowitsch-Jenewein auf den Punkt. "Die vielgepriesene Mär, dass Ausländer weit mehr in unser Gesundheitssystem einzahlen, als sie herausnehmen, kann schon allein anhand dieser Zahlen widerlegt werden", so Belakowitsch-Jenewein.
Man darf also auf viele weitere OTS gespannt sein - die FPÖ hat ihre Verhaltensauffälligkeit diesbezüglich ja schon oft genug dokumentiert.

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